Gelebter Rassismus im Gesundheitssystem

Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist für jeden eine Selbstverständlichkeit. Dass es bis heute für MigrantInnen schwierig ist, wird seit vielen Jahren diskutiert. Ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen? Was macht es eigentlich so kompliziert?

Mit der Analyse der Situation im Gesundheitswesen für Menschen mit Migrationshintergrund befasste sich das Berliner Institut Charité. Es wird von Migrations-Facetten einer spezifischen Lebenslage ausgegangen:

  • MigrantInnen sind eine heterogene Gruppe
  • MigrantInnen sind überproportional von sozialer Benachteiligung betroffen
  • MigrantInnen sind überproportional mit gesundheitlicher Ungleichheit konfrontiert
  • MigrantInnen erleben Barrieren in der gesundheitlichen Versorgung

(Quelle Berliner Institut Charité: http://mighealth.net/de/images/a/a9/Babisch_Borde_Gesundheitsversorgung_von_Migranten.pdf, 2008)

(Grafik/Bild: Quelle: Berliner Institut Charité: http://mighealth.net/de/images/a/a9/Babisch_Borde_Gesundheitsversorgung_von_Migranten.pdf, 2008)

Das Deutsche Ärzteblatt veröffentlichte zum Thema den Artikel „Gesundheitsversorgung von Migranten“ (Quelle: DtschArztebl 2004; 101(43): A-2882 / B-2439 / C-2326 https://www.aerzteblatt.de/archiv/43977/Gesundheitsversorgung-von-Migranten) 

Das Gesundheitministerium startet 2017 eine neue Internetseite und teilt mit: „Das neue Internetangebot ‘Migration und Gesundheit‘ richtet sich an Migrantinnen und Migranten, aber auch an haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die Zugewanderte nach ihrer Ankunft in Deutschland unterstützen. Es hilft, sich mit dem Gesundheitswesen in Deutschland vertraut zu machen und beantwortet Fragen rund um die eigene Gesundheit und die Kindergesundheit. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um den Zugang von Migrantinnen und Migranten zur Gesundheitsversorgung zu verbessern.“ (Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/2017/4-quartal/portal-migration-und-gesundheit.html)

Zum Internetangebot ‘Migration und Gesundheit‘ ://www.migration-gesundheit.bund.de/de/startseite/

Die Gesundheitsversorgung von MigrantInnen bleibt Thema.

Hierzu schreibt Herr Mag. Dr. Mimoun Azizi, M.A. – Leitender Arzt Neurogeriatrie Facharzt für Neurologie , Lukaskrankenhaus Neuss – in seiner neusten Veröffentlichung vom 09.03.19

 

Alltagsrassismus in der Medizin

Hintergrund:

Deutschland ist de facto seit den 60er ein Einwanderungsland. Die Gründe für die Migration nach Deutschland sind genauso mannigfaltig wie die Kulturen aus denen die MigrantInnen stammen. Die Zunahme der Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund führt konsekutiv auch zu einer Zunahme dieser Menschen im deutschen Gesundheitssystem sowohl als PatientInnen wie auch als Teil des Gesundheitssystems.

Daher nimmt die Auseinandersetzung zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und dem Gesundheitssystem an Relevanz. Menschen mit Migrationshintergrund haben auf Grund sprachlicher Barrieren, unterschiedlicher Sozialisation erhebliche Schwierigkeiten, wenn sie in den Mühlen des Gesundheitssystems geraten. Erschwerend hinzu kommt der offene bzw. subtile Alltagsrassismus, der sich unterschiedlich manifestiert. Während er vielen Menschen mit Migrationshintergrund und guten Deutschkenntnissen in Form des positiven Rassismus begegnet, kategorisiert er die anderen mit weniger oder gar nicht vorhandener Deutschkenntnisse in bestimmten Kategorien wie Kultur und Rasse. Darauf basierend werden Verhaltensmuster dieser PatientInnen interpretiert und entsprechende Diagnostiken und Therapien eingeleitet oder eben nicht adäquat behandelt mit möglichen fatalen Folgen für die Betroffenen. Demütigungen, Respektlosigkeit, sich nicht verstanden fühlen oder der gut gemeinte Satz „Sie können aber gut deutsch sprechen!“ im Sinne eines positiven Rassismus führen häufig dazu, dass diese Menschen mit Migrationshintergrund das Gesundheitssystem meiden, weil sie sich diskriminiert fühlen und reduzieren die Inanspruchnahme auf das Notwendigste. Andere leiden unter diesen Erfahrungen und können darunter erkranken und/oder bereits bestehende Erkrankung wie Depressionen oder Somatisierungsstörungen können sich verstärken bzw. chronifizieren.

Zielsetzung:

Diese Arbeit setzt sich mit dem Alltagsrassismus in der Medizin, dem Menschen mit Migrationshintergrund ausgesetzt sind, auseinander. Es wird sowohl der Frage nachgegangen inwiefern und auf welche Art und Weise diese Menschen den Alltagsrassismus im hiesigen Gesundheitssystem erleiden als auch der Frage warum sie Alltagsrassismus erleben und welche gesundheitlichen Folgen wie auch Verhaltensweisen der Betroffenen daraus resultieren. Die Auswirkungen des Alltagsrassismus im Gesundheitswesen kann bereits bestehende Erkrankungen wie Depressionen verstärken oder gar di nuovo auslösen. Im Gesundheitssystem arbeiten Ärzte und Ärztinnen mit unterschiedlicher Sozialisation und unterschiedlichen Ideologien. Der Beruf des Arztes folgt einer gewissen Ethik , die im hippokratischen Eid symbolisch zum Ausdruck kommt. Demnach ist der Behandler gemäß dieser Ethik empathisch, fair und um die Gesundheit seiner Patienten bemüht. Er ist auch verpflichtet seine Patientinnen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion und Geschlecht nach bestem Wissen und Gewissen zu behandeln. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass auch im Gesundheitswesen der Alltagsrassismus salonfähig geworden ist. Patientinnen und deren Angehörige, die nach dem äußeren Erscheinungsbild, wobei hierunter nicht nur die Kleidung und die womögliche Sprachbarrieren zu verstehen sind, sondern auch das Aussehen an sich und die religiöse Ausrichtung, nicht der Mehrheitsgesellschaft als zugehörig angesehen werden. Diese Patientinnen wie auch ihre Angehörigen erleben offensichtlichen wie auch subtilen Rassismus im Gesundheitswesen. Nicht selten sehen sie sich positiver Diskriminierung ausgesetzt. Hinzu kommen strukturelle Diskriminierungsformen wie der erschwerte Zugang zum Gesundheitssystem in Form einer langen Wartezeit auf einen Termin beim Hausarzt und der erschwerte Zugang zum Facharzt. Dieser Alltagsrassismus, den Patientinnen mit Migrationshintergrund und ihre Angehörigen im Gesundheitssystem erfahren, kann fatale gesundheitliche Folgen für die Betroffenen haben. Alleine diese Erfahrungen können dazu führen, dass die Betroffenen trotz Erkrankung das Gesundheitssystem meiden und Erkrankungen sich chronifizieren können. Das Ziel dieser Arbeit ist es, diese Faktoren zu entlarven und ihre Mechanismen und Auswirkungen auf die Gesundheit der MigrantInnen zu diskutieren.

Der demographische Faktor bei Menschen mit Migrationshintergrund:

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren zum Jahresende 2017 im Ausländerzentralregister (AZR) ca. 10,0 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit erfasst. Das ist die höchste jemals in Deutschland registrierte Zahl seit der Errichtung des AZR im Jahr 1967. Seit 2014, das heißt in den Jahren 2015 und 2016, hat die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer um 1,886 Millionen zugenommen (+23,1%). Den größten Anteil an dieser Entwicklung hatte die Nettozuwanderung . Im Jahr 2015 umfasste sie 1,535 Millionen Personen. Der Geburtenüberschuss der ausländischen Bevölkerung belief sich im Zeitraum 2015 und 2016 auf ein Plus von 98700 Personen. Der Zuwachs von 2017 gegenüber 2014 basierte vor allem auf der Zuwanderung aus Syrien (+519700), Afghanistan (+178100) und dem Irak (+138500).Die ausländische Bevölkerung in Deutschland war 2017 durchschnittlich 37 Jahre und 7 Monate alt und hielt sich seit 16 Jahren und 6 Monaten in Deutschland auf. Der Anteil der Männer an der ausländischen Bevölkerung ist seit Anfang 2015 von 51,5 % auf 54,1 % gestiegen, der Anteil der Ledigen (einschließlich Kinder) von 40,4 % auf 42,8 %. Umgekehrt hat der Anteil der Verheirateten von 45,4 % auf 42,7 % abgenommen, der Anteil der in Deutschland geborenen Ausländerinnen und Ausländer von 15,1 % auf 12,9 % abgenommen. In Deutschland hat knapp jede vierte Person einen Migrationshintergrund. Insgesamt leben in Deutschland im Jahre 2017 ca. 21 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Das entspricht ca.23,5 %der Gesamtbevölkerung. Davon sind 48,6% weiblich und 51,4% männlich. Von allen Personen mit Migrationshintergrund sind rund zwei Drittel selbst eingewandert und ein Drittel ist in Deutschland geboren (68,4 bzw. 31,6 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte der Personen mit Migrationshintergrund sind Deutsche (51,1 Prozent). Mittelfristig wird sich der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund weiter erhöhen: 2017 hatten 39,1 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren einen Migrationshintergrund. (Statistisches Bundesamt: Mikrozensus 2017– Bevölkerung mit Migrationshintergrund).

Migration und Alter

Der Anteil der jüngeren Altersgruppen hat in der Vergangenheit beständig abgenommen. 1970 machten die unter 20-Jährigen noch 30,0 Prozent der Bevölkerung aus. Bis 1990 fiel ihr Anteil auf 21,7 Prozent, im Jahr 2010 lag er bei nur noch 18,4 Prozent. Parallel hierzu stieg der Anteil der älteren Altersgruppen an der Bevölkerung: Zwischen 1970 und 2010 von 18,0 auf 21,0 Prozent bei den 60- bis unter 80-Jährigen und von 2,0 auf 5,3 Prozent bei den Personen, die 80 Jahre oder älter waren. 2010 waren damit 4,3 Millionen Personen mindestens 80 Jahre alt. Bei den älteren Altersgruppen setzte diese Entwicklung schon früher ein: 1950 lag der Anteil der 60- bis unter 80-Jährigen an der Bevölkerung noch bei 13,6 Prozent und der Anteil der Personen, die 80 Jahre oder älter waren, lag bei lediglich 1,0 Prozent.( 51). Obwohl die Bevölkerungsgruppe mit Migrationshintergrund in Deutschland zurzeit noch ein vergleichsweise niedriges Durchschnittsalter aufweist, wächst der Anteil älterer Menschen unter den türkischen Migrantinnen und Migranten. Vor diesem Hintergrund gewinnen Fragen zur Pflegeversorgung dieser Bevölkerungsgruppe stark an Bedeutung, über die bisher in Deutschland kaum wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse existieren. Das folgende Kapitel beschreibt die besondere Situation von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, und gibt so erste Einblicke in dieses noch junge aber wichtige Forschungsfeld und stellt einen Einstieg in die weitere Forschung zu diesem Thema dar.(52)

Methode:

Es wurden hierzu die in Pubmed vorhandenen Studien eruiert und ausgewertet bzw. beurteilt. Dabei zeigte sich, dass Studien zu diesem Thema sehr rar sind. Des Weiteren wurden Artikel über und zu diesem Thema ausgewertet und auch die eigenen Erfahrungen als Neurologe  und deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund haben Eingang in diesem Artikel gefunden. Die demographischen Daten entstammen dem statistischen Bundesamt.

Definitionen:

Der Begriff der „Rasse“ hält sich hartnäckig und dient im Alltag und insbesondere im Gesundheitssystem zur Kategorisierung von Menschen. In Studien und im klinischen Alter wird zwischen „Afrikanern“ und „Eurasier“ unterschieden. Dabei ist der Begriff der „Rasse“ wissenschaftlich nicht haltbar. „Darüber hinaus hat die Analyse von Genen, die in verschiedenen Versionen auftreten, gezeigt, daß die genetische Variationen zwischen den Individuen innerhalb jeder Gruppe groß ist, während im Vergleich dazu die Variation zwischen den Gruppen verhältnismäßig klein ist. Es ist leicht, zwischen Menschen aus verschiedenen Teilen der Erde Unterschiede in der äußeren Erscheinung(Hautfarbe, Morphologie des Körpers und des Gesichts, Pigmentierung etc.) zu erkennen, aber die zugrundeliegende genetische Variation selbst ist viel weniger ausgeprägt(…)Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, den Begriff „Rasse“ weiterhin zu verwenden“(UNESCO 1996). Folglich ist die Kategorisierung von Menschen in „Rassen“ wissenschaftlich falsch und somit an sich hinfällig. Dennoch hat sich der Begriff der „Rassen“ im Alltag als Instrument der Kategorisierung von Menschen etabliert. Moosmüller kommt zu der Schlussfolgerung, daß „die Beschreibung von Kulturen beziehungsweise von Unterschieden zwischen den Kulturen(…) unvermeidlich ein konstruktiver Vorgang (ist).“Es herrsche die Vorstellung , daß jeder Mensch „Träger von Kultur“ ist. (Vgl. Moosmüller, S.20). Die Anwendung des Begriffs der Rasse und damit verbunden die Zuordnung von kulturellen Unterschieden dient dazu, Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zu Ressourcen wie das Gesundheitssystem zu erschweren oder gar unmöglich zu machen.(Vgl. Moosmüller, S20). In einem ethnischen Nationalstaat wie der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet das „ethnisch Andere“ das Fremde, das Nichtdazugehörige. (Vgl.Moosmüller:22). Der Diskurs über kulturelle Eigenarten und Differenzen kann zu rassistischen Ausgrenzungen führen. Die rassistischen Ideologien beschränken sich nicht mehr ausschließlich auf andere „Rassen“, sondern zunehmend auf andere Kulturen. Damit wird der Begriff der „Rasse“ nicht nur biologisch, sondern auch kulturell verstanden. (Vgl. Huntington 1996: 522). Der Rassismus ist ein Instrument der Herrschaft über die“Anderen“bzw. der Herrschaft der Mehrheitsgesellschaft über die Minderheiten im Alltag eine Legitimation zu geben.(Vgl. Memmi 1992:13). Diese Form der Legitimation des Rassismus spiegelt sich im Alltag wieder. Es handelt sich dabei um „die alltäglichen Formen von Rassismen der Mehrheitsgesellschaft, die keineswegs nur in extremer oder offener Weise auftreten, sondern auch subtil, unauffällig, verdeckt und latent. Nicht immer handelt es sich dabei um bewusste und gewollte Prozesse, und oft geht es um ein Verhalten innerhalb bestimmter Strukturen, das rassistische Effekte zur Folge haben kann. Angehörige der Mehrheitsgesellschaft identifizieren subtilere oder ungewollte Formen von Rassismus häufig nicht als Rassismus, vielmehr erscheinen sie ihnen als selbstverständlich und werden unhinterfragt hingenommen.“(Leiprecht 2005:10). „Viele Leute reden und verhalten sich wie Rassisten, fühlen sich jedoch nicht getroffen, wenn man ihnen dies vorwirft.“(Memmi 1992:105). Der Alltagsrassismus ist auch im Gesundheitswesen zu finden mit enormen Benachteiligungen von Menschen mit Migrationshintergrund.

Diskriminierung im Gesundheitswesen

Die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund beträgt in Deutschland laut Statistisches Bundesamt 2017 ca. 24% der Gesamtbevölkerung. Davon sind 20 % über 65 Jahre. Die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund , die in Kontakt mit dem hiesigen Gesundheitswesen sei es als Patientinnen oder als Teil des Gesundheitssystems steigt folglich kontinuierlich. Kaas und Manger konnten in einem Experiment nachweisen, daß Bewerbungen von Hochschulabsolventen mit deutschen Namen erfolgreicher waren als Bewerbungen mit türkischen Namen bei gleicher Qualifikation.(Vgl. Kaas/Manger 2010:3). Damit wird Menschen mit Migrationshintergrund der Einstieg ins Berufsleben erheblich erschwert und ein Karrieresprung verhindert. Dies betrifft auch Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte mit Migrationshintergrund. Auch das Nicht-Anerkennen von im Ausland erworbenen Bildung- und Hochschulabschlüssen und teilweise von Ärztinnen mit jahrelanger Berufserfahrungen , ist eine Form von Diskriminierung, die diese Menschen in einer Existenzkrise stürzen kann. Laut Migration-Info 2010 werden ca. 29% der Neu-Migranten trotz im Ausland erworbenen Berufsabschlusses zu ALG 2 –Bezieher, weil deren Qualifikation in Deutschland nicht anerkannt wird.

Für Patientinnen mit Migrationshintergrund stellt die fehlende Beherrschung der deutschen Sprache das größte Hindernis. Auch deswegen, weil wichtige Informationen die Gesundheit betreffend, nur selten in anderen Sprachen übersetzt werden.(Vgl. Robert-Koch-Institut 2008:109).Konsekutiv können viele Patientinnen mit Migrationshintergrund weder die Diagnosen noch die Therapieabläufe verstehen. Das Robert-Koch Institut konnte in einer Studie aus 2008 darlegen, daß nur 55% der türkischen Patientinnen ihre Diagnose richtig angeben konnten. Das Gesundheitsverständnis vieler Patientinnen mit Migrationshintergrund ist in den meisten Fällen ganzheitlich. Das bedeutet , daß keine Trennung zwischen Körper und Geist erfolgt. Hingegen herrscht in der hiesigen Medizin eine Dichotomie von Körper und Geist. Folglich kann es zu Mißverständnissen zwischen Arzt und Patienten kommen mit daraus resultierenden Fehldiagnosen und falscher Medikation. Dabei besteht immer die Gefahr, daß sich der Gesundheitszustand der Zustand des Patienten sogar verschlechtert. Denn das positive Kohärenzgefühl mit den drei Komponenten nach Antonovsky, nämlich Handhabbarkeit, Verstehbarkeit und Sinnhaftigkeit, welches für die Aufrechterhaltung der eigenen Gesundheit notwendig wäre, ist nicht gegeben.(Vgl. Antonovsky 1997:110 ff.). Die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten seitens der Migranten ist unterdurchschnittlich. Dies betrifft auch die Früherkennunguntersuchungen von Kindern mit Migrationshintergrund. (Vgl. Antonovsky:110-111)Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Zum einen spielen Früherkennungsuntersuchungen in den meisten Herkunftsländern eine untergeordnete Rolle.(Vgl.Antonovsky:121). Andrerseits verfügen Migrantinnen über wenig Informationen hinsichtlich dieser Früherkennungsuntersuchungen.(Vgl.Antonovsky:111). Antonovsky konnte in einer weiteren Studie darlegen, daß Migrantinnen wesentlich häufiger ihren Frauenarzt wechseln, weil sie sich nicht verstanden oder unhöflich behandelt fühlen. Es scheinen nicht nur Sprachprobleme eine Rolle zu spielen, sondern auch das Verständnis von Gesundheit und die Art und Weise wie mit diesen Patientinnen umgegangen wird. Die schlechten Erfahrungen dieser Migrantinnen mit Behörden wie der Ausländerbehörde werden auf soziale Einrichtungen übertragen. Hinzu kommen „strukturelle Zugangsbarrieren“ wie (…) Wohnortferne (…)(und) Öffnungszeiten, die mit der Lebenswirklichkeiten belasteter Migrantenfamilien kollidieren.“(Rommelspacher 2008:39).Rommelspacher sieht auch in den religiös ausgerichteten Wohlfahrtsverbänden ein Hindernis. (Vgl. 2008:39).

Einfluß des Alltagsrassismus auf die Gesundheit:

Es ist unbestritten, dass Benachteiligungen , Stigmatisierungen sowie „die fortdauernde Begegnung mit solchen sprachlichen und anderen rassistischen Entgleisungen , die Schwierigkeit der angemessenen Reaktion und vor allen Dingen der nachhaltige Einfluss dieser Konfrontationen auf Migrantinnen lassen das Konzept von Rassismus als traumatisierend und damit auch als krankmachend durchaus als realistisch erscheinen.“(Nivedita Prasad 2009:7). Alltagsrassismus im Gesundheitswesen führt bei den Migrantinnen zu Vermeidung solcher Institutionen und Akteuren. Zudem bedeuten solche Erfahrungen eine enorme psychische und physische Belastung.(Vgl. Igel 2010:187). Zu den psychischen Erkrankungen, die der Alltagsrassismus auch im Gesundheitswesen auslösen kann gehören verschiedene Formen der Depressionen, Somatisierungsstörungen wie Magenbeschwerden ohne entsprechendes pathologisches Korrelat sowie häufig bei Schwangeren ein ausgeprägtes Schwangerschaftserbrechen. Diese Negativerfahrungen stärken bei den Migrantinnen das Mißtrauen gegenüber den Gesundheitsbehörden. (Vgl. Rommelspacher). Der Alltagsrassismus kann insbesondere dann zu schweren psychischen Erkrankungen bei Migrantinnen führen, wenn diese bereits aufgrund gemachter Negativerfahrungen vorbelastet sind. Die Kombination aus Alltagsrassismus und bereits bestehender ungünstiger Lebenssituationen stellt ein hohes Risiko für die Migrantinnen zu erkranken

Ergebnisse und Zusammenfassung:

Zum Thema Alltagsrassismus in der Medizin existieren sehr wenige Studien. Arbeiten über die Auswirkung des Alltagsrassismus in der Medizin auf das Verhalten und der Gesundheit der Migrantinnen, die mit diesem System in Berührung kamen, sind ebenfalls sehr rar. Dennoch deuten die erwähnten Studien daraufhin, dass zum einen der Alltagsrassismus im Gesundheitswesen allgegenwärtig ist und daß dieser Alltagsrassismus massive Auswirkung auf die Gesundheit der MigrantInnen hat. Zudem werden bereits bestehende Vorbehalte seitens der MigrantInnen diesem System gegenüber verstärkt. Das Mißtrauen der MigrantInnen und ihrer Angehörigen gegenüber dem hiesigen Gesundheitssystem wird somit verstärkt. Daraus resultieren Vermeidungsverhalten, Unzufriedenheit und eine Abnahme der Compliance hinsichtlich Diagnostiken und Therapien. Wie unterschiedlich die Wahrnehmungen dieser Problematik ist, zeigen die bis dato durchgeführten Studien. In den 70er Jahren kam Häfner in einer umfassenden empirischen Studie über psychische Erkrankungen bei MigrantInnen zu dem Ergebnis, daß bei diesen psychische Erkrankungen seltener auftreten im Vergleich zur deutschen Bevölkerung (10). Die Ursache hierfür sah Häfner im Selektionsverfahren in den Herkunftsländern. Auch konnte Häfner in seiner Studie keine Diskriminierung von MigrantInnen in der Medizin nachweisen. In derselben Studie kam häfner zu  sei als bei der deutschen Bevölkerung (10). Daß die niedrige Rate an psychischer Erkrankungen womöglich mit dem niedrigen Durchschnittsalter der Untersuchten zusammenhängen könnte, ließ Häfner unerwähnt. Holzmann et al.(11) kamen hingegen zu gegenteiligen Ergebnissen. Demnach war die Inanspruchnahme psychiatrischer Behandlungen durch Menschen mit Migrationshintergrund schwächer als bei der deutschen Bevölkerung. Zudem konnte Holzmann nachweisen, daß paranoide Schizophrenie , reaktive Depressionen und akute Belastungsstörungen bei Menschen mit Migrationshintergrund häufiger auftreten bzw. diagnostiziert werden im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung. Die geringe Inanspruchnahme führte Holzmann auf die fehlenden kultursensiblen Anlaufstellen und fehlende kultursensible Qualifikation zurück(10). Haasen et al. konnten in ihrer Studie Holzmann darin bestätigen, daß Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis bei Menschen mit Migrationshintergrund häufiger diagnostiziert werden. Haasen konnte zudem eine Korrelation zwischen der Sprachbarriere der Menschen mit Migrationshintergrund und dem psychopathologischen Befund eruiren. Je ausgeprägter die Sprachbarriere war, desto wahrscheinlicher ist es, daß bei den betroffenen Patienten mit Migrationshintergrund eine Schizophrenie diagnostiziert wird. Auch ein erschwerter Zugang zum Gesundheitswesen für Menschen mit Migrationshintergrund wurde als Ursache für die häufiger diagnostizierten Psychosen in Betracht gezogen. Beck und Hoffmann konnten in einer späteren Untersuchung die Ergebnisse von Holzmann et al. bestätigen(1). Wolfersdorf konnte in seiner Studie nachweisen, daß die stationäre Behandlungsdauer bei Menschen mit Migrationshintergrund deutlich kürzer ist als bei der einheimischen Bevölkerung(21). M. Schouler-Ocak et al. kamen in ihrer Studie zu der Schlußfolgerung, daß „ imUnterschied zu früheren Erhebungen (…) Patienten mit Migrationshintergrund in den jetzt untersuchten Einrichtungen entsprechend ihrem Bevölkerungsanteilvertreten (waren). Es bestehen jedoch in großem Umfang kulturell bedingte und in geringerem Maße sprachliche Verständigungsprobleme. Diese beeinträchtigen die psychiatrisch-psychotherapeutische Diagnostik und Therapie. Auffällig war der insgesamt hohe Anteil von Patientenmit schizophrenen und wahnhaften Störungen in der Stichprobe (18:3).“In einer im Jahre 2015 von Donkor publizierten qualitativen Studie konnte der Einfluß von Alltagsrassismus auf die Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund nachgewiesen werden. Insbesondere der Alltagsrassismus im Gesundheitswesen führt bei diesen Menschen zu psychischen und physischen Erkrankungen, auch deswegen, weil bereits gesundheitlich angeschlagene Menschen am ehesten mit diesem System in Berührung kommen. Daher gab Donkor zu bedenken, daß derartige Erkrankungen häufiger zum Vorschein kommen, wenn der Alltagsrassismus im Gesundheitswesen auf bereits bestehende persönliche psychische und/oder physische Instabilität wie mangelndes Selbstwertgefühl bzw. unzureichende Bewältigungsstrategien trifft. Doch auch Angehörige und stabile PatientInnen mit Migrationshintergrund leiden unter dem Alltagsrassismus im Gesundheitswesen mit konsekutiver Zunahme an Mißtrauen gegenüber diesen Institutionen und deren Akteure. (Vgl. 19: 2).

Diskussion:

Deutschland ist seit mehr als 60 Jahren ein klassisches Einwanderungsland. Man könnte annehmen, dass die deutsche Gesellschaft und in diesem Falle das deutsche Gesundheitssystem Mechanismen entwickelt haben, um mit diesen Menschen umgehen zu können. Gerade Migranten mit gesundheitlichen Problemen sind auf Hilfe, Zuspruch, Empathie angewiesen, weil viele dieser Menschen der deutschen Sprache entweder nicht mächtig oder nur teilweise beherrschen. In diesen Fällen ist davon auszugehen, daß sie komplexe medizinische Abläufe wie Aufklärungen, Untersuchungen und Therapien nur eingeschränkt folgen können. Mangelhafte medizinische Aufklärung aufgrund bestehender Sprachbarrieren können die Compliance dieser PatientInnen beeinträchtigen und notwendige Untersuchungen und daraus resultierende Therapien im Wege stehen. Dem kann entgegen gehalten werden, daß das Erlernen der deutschen Sprache eine Grundvoraussetzung ist, um in diesem Lande zu leben. Nach dem Motto, wer die deutsche Sprache nicht beherrscht, ist selber Schuld und muss sein Schicksal ertragen, weil er zu faul war oder sich gar aus Prinzip geweigert habe, diese zu erlernen . Doch so einfach ist das nicht, denn viele der Patientinnen mit Migrationshintergrund sind über 60 Jahre und haben meistens in Fabriken gearbeitet und nie die Gelegenheit gehabt, die deutsche Sprache zu erlernen. Die meisten Frauen mit Migrationshintergrund , die über 60 Jahre alt sind, waren und sind Hausfrauen, die ebenfalls keine Möglichkeiten hatten, die deutsche Sprache systematisch zu erlernen. Es war ja auch nicht vorgesehen, dass diese MigrantInnen dauerhaft in Deutschland bleiben, daher gab es in den 60- 90 –Jahren keine entsprechenden Angebote, um die Sprache zu erlernen. Somit ist das Argument der selbstverschuldeten Unmündigkeit ad absurdum geführt. Diese Menschen erfahren wie die Studien zeigen aufgrund der bestehenden Sprachbarrieren massive Benachteiligungen im Gesundheitssystem. Im Konkreten bedeutet das, dass sie es schwer haben Termine bei ihrem Hausarzt zu bekommen geschweige denn beim Facharzt. Ihnen wird aufgrund der Sprachbarrieren und dem Zeitdruck unter dem viele Ärztinnen leiden, noch weniger Zeit gewidmet. Damit ist eine adäquate Anamnese im doppelten Sinne erschwert. Zum einen durch die Sprache und zum anderen die dadurch bedingte deutlich eingeschränkte Zeitdauer , die sich der behandelnde Arzt für diese PatientInnen nimmt. Wie ist eine adäquate Diagnostik und Therapie bei fehlender oder unvollständiger Anamnese möglich? Hier kann konstattiert werden, dass der Arzt „blind“ behandelt und der Patient sich „blind“ behandeln lässt. Hinzu kommen die häufig vorgeschobenen angeblich kulturellen Eigenarten der MigrantInnen seitens vieler im Gesundheitssystem tätige Menschen. Es herrschen immer noch die Überzeugungen bei vielen ÄrztInnen , daß insbesondere Migranten aus dem Mittelmeerraum in vielerlei Hinsicht zum Beispiel bei Schmerzen theatralisch auftreten und Frauen sich „hysterisch“ bei Schmerzen oder bei schmerzhaften Behandlungen aufführen, obwohl Studien im Bereich des Schmerzes diese Vorurteile widerlegen konnten. Doch Begriffe wie das „Mittelmeersyndrom“ oder „Morbus Bosporus“ halten sich hartnäckig in der Medizin. Beide Begriffe und die damit verbundene Ressentiments sind exemplarisch für den gelebten Alltagsrassismus in der Medizin. In vielen Krankenhäusern spricht man vom türkischen Patienten im Zimmer 9, obwohl dieser Patient einen Namen hat und deutscher Staatsbürger ist, der in Castrop-Rauxel zur Welt kam. Klagen Patienten mit Migrationshintergrund über Schmerzen oder Schlafstörungen, dann ist die Diagnose „Somatisierungsstörung“ häufig in den Entlassungsbriefen zu lesen. Die Suche nach einer adäquaten Diagnostik bleibt nicht selten erfolglos. Gesetzt die Sprachbarriere sei das Problem, dann dürften PatientInnen mit Migrationshintergrund und sehr guten Deutschkenntnissen doch keine Benachteiligungen erfahren. Spätestens hier wird der Alltagsrassismus in der Medizin sichtbarer, denn nun treten anstelle der Sprachproblematik die Kultur, die Religion, die Kleidung und auch die Hautfarbe in den Vordergrund.Es scheint, daß Patientinnen mit Migrationshintergrund es dem deutschen Gesundheitssystem und somit ja der Medizin nicht recht machen können, um empathisch aufgenommen und fair und professionell behandelt zu werden. Wie kann man sich ansonsten die Tatsache erklären, daß die Inanspruchnahme des deutschen Gesundheitssystems durch Jugendliche mit Migrationshintergrund erschwert ist. Schouler-Ocak et al. kommen in ihrer Studie zur folgenden Feststellung: „Offenbar sind für Kinder und Jugendliche aus Migrantenfamilien aber auch Barrieren der Inanspruchnahme von Psychodiagnostik und -therapie noch höher als bei Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Bei unserer Untersuchung berichteten mehr als 45% der Befragten, dass sprachliche oder kulturelle Probleme die Diagnostik oder Therapie von Patienten mit Migrationshintergrund behindern. Gleichzeitig (…)(kommen ) solche therapeutischen Routinestrategien zum Einsatz (…), die dieser Klientel nicht immer angemessen sind.“(18:8). Zeiler wies daraufhin, daß das Gesundheitssystem dazu neige im Fremden vielmehr „Störungsgewohnte Abläufe“ zu sehen (56). Schamgefühl, weil sie die MigrantInnen nicht verstanden und ausgeliefert fühlen wie auch Stigmatisierungsängste verringern die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems durch Menschen mit Migrationshintergrund (54) und zwar unabhängig vom Alter der Betroffenen wie bereits diskutiert.„In der Selbstbeurteilung der von uns befragten Klinikmitarbeiter , (konstatierten Schouler-Ocak et al., daß …) Probleme mit dem Krankheitsverständnis häufiger das diagnostische und therapeutische ärztliche Handeln als Probleme mit der sprachlichen Verständigung (beeinträchtigen).“(18:8-9). Diese Befunde unterstreichen den Alltagsrassismus in der Medizin bei der Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund und zeigen, dass der Ausbau und die Etablierung einer transkulturellen Medizin einhergehend mit dem Erlernen der kultursensiblen Versorgung durch die Professionellen im Sinne Boll-Palievskaya dringend erforderlich ist(20). Demnach ist es allen im Gesundheitsystem Tätigen und welche mit Patienten arbeiten, zu empfehlen, in Seminaren und Kursen die kultursensible Versorgung zu erlernen, um die Kommunikation wie auch das Verständnis von Krankheit und konsekutiv hier auch das Arzt-Patient –Verhältnis zu optimieren. Die kultursensible Versorgung hat zwei grundlegende Vorteile- zum einen eine adäquate Versorgung von Patienten mit Migrationshintergrund und zum anderen ist es in der Summe kostengünstiger(20).

 

Mit freundlicher Genehmigung: -Mag. Dr.  Mimoun Azizi (* 1972 in Hagen) ist ein marokkanischer Schriftsteller, Referent, Politikwissenschaftler, Neurologe, Philosoph sowie Psychiater. Er hält deutschlandweit Vorträge zu Themen bezüglich Integration (Migration), Politik, Islam, kultursensible Versorgung in der Medizin, Professionalisierung muslimischer Vereine sowie jener psychiatrischer und neurologischer Natur (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mimoun_Azizi)

Text / Quelle: Alltagsrassismus in der Medizin https://www.linkedin.com/pulse/alltagsrassismus-der-medizin-dr-med-azizi-m-a-azizi-/

Mag. Dr. Mimoun Azizi, M.A.

Leitender Arzt Neurogeriatrie Facharzt für Neurologie , Lukaskrankenhaus Neuss

  • Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
  • Zusatzbezeichnung Leitender Notarzt
  • Gutachter
  • Prüfarzt nach AMG

 

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Über den Autor

Mimoun Azizi
Dr. med. Mimoun Azizi, M.A.
Arzt

Mag. Dr.  Mimoun Azizi (* 1972 in Hagen) ist ein marokkanischer Schriftsteller, Referent, Politikwissenschaftler, Neurologe, Philosoph sowie Psychiater. Er hält deutschlandweit Vorträge zu Themen bezüglich Integration (Migration), Politik, Islam, kultursensible Versorgung in der Medizin, Professionalisierung muslimischer Vereine sowie jener psychiatrischer und neurologischer Natur

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mimoun_Azizi

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