Yasemin – ein Portrait – Demenz in jungen Jahren

Yasemin schreibt: Ich habe Demenz – keine Angst, ist nicht ansteckend. Sie schreibt über ihr Leben mit ihrer Diagnose Demenz in jungen Jahren und spricht es offen an. Das Buch ist gerade veröffentlicht und die Resonanz ist umwerfend, denn mit ihrem Buch kann sie vielen Betroffenen und Angehörigen Mut machen.

Wir haben Yasemin gefragt und wollten wissen, wann alles begann und wie ihr Leben heute aussieht:

Die Diagnose Demenz erhielt ich final im Alter von 44 Jahren. Angefangen hat das Ganze aber schon gut zwei Jahre vorher mit den ersten Symptomen wie:

– Vergesslichkeit
– geistiger Abwesenheit
– extremer Abgeschlagenheit
– Zittern/Tremor der linken Hand
– Kurzzeitgedächtnisstörungen

Am 12.02.1964 erblickte ich als Frühgeburt (7 Monate) in Heerlen (NL) viel zu früh das Licht der
Erde, und mein Leben sollte fortan vom ewigen Kampf um die Gesundheit geprägt sein.
Von 1966 bis 1969 lebte ich mit meinen Eltern; Vater türkischer Abstammung und Mutter
niederländischer Abstammung, in Ankara (Türkei), bevor es dann wieder zurück nach Köln ging.
Am 12.06.1980 schloss ich die Realschule Sekundarstufe I mit einem Notenschnitt von 2,8 ab,
zwei Jahre später am 09.07.82 die Höhere Handelsschule für Fremdsprachenkorrespondenten,
um dann weitere zwei Jahre später die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten mit
Übernahme ins Angestelltenverhältnis abzuschließen.
Am 21.07.1989 habe ich dann meinen ersten Ehemann mit türkischen Wurzeln geheiratet. Aus
dieser Ehe geht meine Tochter, geb. am 28.09.1991 in Köln, hervor. Von:
1989 – 1991 war ich als Chefsekretärin bei der Deutschen Lufthansa in Istanbul beschäftigt
Nach der Geburt meiner Tochter war ich bis 1994 ausschließlich für meine Tochter da, und war
darauf bis einschließlich 31.01.98 für verschiedene Textilagentur als Merchandiser tätig, bevor ich
am 09.02.1998 meine Ehe für gescheitert erklärte und mit meiner Tochter zurück nach Köln ging,
wo ich fortan in meinem Ausbildungsberuf als Verwaltungsfachangestellte bis zu meiner
gesundheitlich bedingten Erwerbsminderungsrente arbeitete.
Bevor ich meinen jetzigen Ehemann am 18.11.2001 kennenlernte und zwei Jahre später heiratete,
war ich alleinerziehend. Mit der Diagnose Demenz und Parkinson-Syndrom wandten sich sowohl
meine Mutter als auch meine Tochter und einige Freunde von mir ab.

Tipps im Umgang mit der Diagnose Demenz und im Alltag

– Verarbeitung und Akzeptanz
– mit Unterstützung von verschiedenen Therapieformen wie: Ergo, Logo, Neurophysio, Psychotherapie und meinem Ehemann Frank
– Offen mit der Krankheit umgehen und sich nicht abkapseln
– nicht daran zu denken, was war, sondern sich auf das zu konzentrieren, was ist und sein wird
– Training des Vorhandenen Gedächnisses

Meine aktuellen Hobbys

  • natürlich schreiben… und

– Malen und Basteln
– Schwimmen
– Spazieren gehen
– Shoppen (noch immer)
– Kulturelle Veranstaltungen besuchen

Tipps für eine gesunde Ernährung

– wenig bis gar kein rotes Fleisch
– Vitamine in jeglicher Form; insbesondere B12 fürs Gedächtnis
– Fisch wegen Omega 3 Fettsäuren
– mindestens täglich 2-3 Liter Flüssigkeit, wie Wasser, Tee oder dergleichen
– fettreduziert kochen
– Mediterrane Küche

Körperpflege und Leidenschaft für ein schönes Aussehen

Eine schöne und begehrenswerte Frau trotz Demenz zu sein, bedeutet für mich:
– eine positive Ausstrahlung zu haben
– sich, wenn irgendwie möglich, nicht hängen zu lassen
– ein schönes erholsames Bad zu nehmen
– die Pflege meiner Falten
– sich gut zu kleiden, und zwar so, dass ICH mir und meinem Mann gefalle.
– sich situationsbedingt zu kleiden; am liebsten klassisch, sportlich oder leger
– bevorzugt Röcke und Kleider
– der richtige Schmuck gehört dazu ebenso wie die richtigen Schuhe, die Tasche und das
entsprechende Parfum.
Ich kleide mich gerne schön und freue mich, wenn ich anderen Menschen gefalle. Primär muss
ich aber erst einmal mir selbst gefallen.

Warum habe ich dieses Buch geschrieben?

– für ein besseres Miteinander
– um mehr Akzeptanz in unserer Gesellschaft zu haben
– um vom alten eingebrannten Bild der Altersdemenz wegzukommen
– das trotz oder gerade wegen Demenz das Leben noch Lebens- und liebenswert sein kann
– um Betroffenen als auch derer Angehörigen oder Freunde Mut zu machen
– das man trotz einiger Einschränkungen noch genügend andere Ressourcen hat und diese
nutzen soll
– man sich für gewisse Einschränkungen nicht schämen muss
– wir als Betroffene zukünftig nicht mehr am Rande der Gesellschaft, sondern in deren Mitte
leben möchten.

Wo kannst du das Buch bestellen?

Zu erwerben ist das Buch bei Books on Demand (BoD) der auch Verlag und Hersteller des Buches
ist, und allen anderen Buchhandlungen sowie über uns persönlich auf in der Facebook Gruppe:
Demenz in jungen Jahren

Ziel meines/unseres Engagements ist es:

– Soviel Aufklärung wie möglich zu betreiben
– meine/unsere Erfahrung in fast 18 Jahren Demenz an andere weiterzugeben
– mit jedem verkauften Buch weiterhin 2,22 € an die DZNE-Forschung zu spenden, so gerade mit den ersten 50 verkauften Exemplaren und der ersten Spende in Höhe von 111 € geschehen
– mich im DZNE-Patientenbeirat bestmöglich einzubringen
– Lesungen und Vorträge für Betroffene, Angehörige und alle anderen zu halten
– wenn möglich ein zweites, bereits begonnen Buch, zu vollenden.

Gleich das Buch direkt bei Yasemin bestellen:

Ich habe Demenz – keine Angst, ist nicht ansteckend

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Über den Autor

Yasemin Yasi Aicher
Autorin / Demenz Aktivistin | Website

Lebenslauf
Am 12.02.1964 erblickte ich als Frühgeburt (7 Monate) in Heerlen (NL) viel zu früh das Licht der
Erde, und mein Leben sollte fortan vom ewigen Kampf um die Gesundheit geprägt sein.
Von 1966 bis 1969 lebte ich mit meinen Eltern; Vater türkischer Abstammung und Mutter
niederländischer Abstammung, in Ankara (Türkei), bevor es dann wieder zurück nach Köln ging.
Am 12.06.1980 schloss ich die Realschule Sekundarstufe I mit einem Notenschnitt von 2,8 ab,
zwei Jahre später am 09.07.82 die Höhere Handelsschule für Fremdsprachenkorrespondenten,
um dann weitere zwei Jahre später die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten mit
Übernahme ins Angestelltenverhältnis abzuschließen.
Am 21.07.1989 habe ich dann meinen ersten Ehemann mit türkischen Wurzeln geheiratet. Aus
dieser Ehe geht meine Tochter, geb. am 28.09.1991 in Köln, hervor. Von:
1989 – 1991 war ich als Chefsekretärin bei der Deutschen Lufthansa in Istanbul beschäftigt
Nach der Geburt meiner Tochter war ich bis 1994 ausschließlich für meine Tochter da, und war
darauf bis einschließlich 31.01.98 für verschiedene Textilagentur als Merchandiser tätig, bevor ich
am 09.02.1998 meine Ehe für gescheitert erklärte und mit meiner Tochter zurück nach Köln ging,
wo ich fortan in meinem Ausbildungsberuf als Verwaltungsfachangestellte bis zu meiner
gesundheitlich bedingten Erwerbsminderungsrente arbeitete.
Bevor ich meinen jetzigen Ehemann am 18.11.2001 kennenlernte und zwei Jahre später heiratete,
war ich alleinerziehend. Mit der Diagnose Demenz und Parkinson-Syndrom wandten sich sowohl
meine Mutter als auch meine Tochter und einige Freunde von mir ab.

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